Immobilien kaufen und verkaufen am Zürichsee

Wohnträume sind durchaus erfüllbar

Das Thema Inflation bestimmt seit einiger Zeit wieder die Headlines der Finanzpresse. In Deutschland hat die Inflationsrate im September die Schwelle von 4 Prozent überschritten. Das ist der höchste Wert seit 28 Jahren. Demgegenüber hat in den USA die Inflationsrate in der gleichen Periode bereits 5.4 Prozent erreicht. Einige Wirtschaftsauguren sehen bereits Ähnlichkeiten zum Ölschock der 1970er-Jahre, als wie heute die Energiepreise plötzlich durch die Decke gingen. Allerdings wird die derzeitige Inflation keine vergleichbare Krise auslösen. Die bereits erwähnten Inflationsraten haben ihre Ursache im derzeitigen Wirtschaftsaufschwung. Letzterer hat zu Lieferengpässen und einer Knappheit bei wichtigen Gütern geführt, was wiederum die Preisspirale in die Höhe getrieben hat. Vieles ist also teurer, doch dieser Effekt dürfte nach Ansicht einiger Marktbeobachter wieder weichen, wenn sich Angebot und Nachfrage wieder eingependelt haben und die Wirtschaftsaktivität wieder an die Normalität von 2019 anknüpft.

Sind nun die derzeit hohen Preise für privates Wohneigentum auch von diesem Inflationstrend gesteuert? Tatsächlich sind derzeit neue Preisrekorde bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern zu beobachten. Hier liegt die Ursache allerdings im Corona-Effekt. Vor allem in den Lockdown-Phasen wurde der Wunsch nach dem Häuschen im Grünen wieder mächtig reaktiviert, während die Bauwirtschaft gar nicht in der Lage war, diese starke Nachfrage zu stillen. Dabei hat der Klassiker aller Wohnträume, das heisst das alleinstehende Einfamilienhaus im ländlichen Grün, ein unerwartetes Comeback gefeiert. Ein solches Objekt entwickelte sich nämlich zum Auslaufmodell in Zeiten von restriktiver Raumplanung mit Verdichtungstrends.

Wer sich den Traum der eigenen vier Wände nun erfüllen möchte, sollte sich nicht abschrecken lassen von Marktstimmen, die behaupten, der Kauf eines Eigenheims habe sich zu einem Privileg einer finanzkräftigen Oberschicht entwickelt. In der Tat gibt es erhebliche Preisunterschiede zwischen den einzelnen Regionen der Schweiz.

Die Credit Suisse hat in einer kürzlich veröffentlichten datenintensiven Analyse eine faktische Grundlage geschaffen für das Benchmarking der finanziellen Attraktivität der Schweiz Kantone und Gemeinde. Die Studie bietet demnach eine Antwort auf folgende Frage: Wie viel Haushaltseinkommen bleibt am jeweiligen Wohnort nach Abzug der obligatorischen Abgaben und der Fixkosten für den freien Konsum oder zum Sparen übrig? Oder kurz gefragt: Wo lebt es sich am günstigsten? Angesichts der regional unterschiedlichen Angebots- und Nachfragestrukturen kann nicht von einem schweizweit homogenen Immobilienmarkt die Rede sein. Vielmehr handelt es sich um eine Vielzahl von regional abgegrenzten Märkten für Mietobjekte und Wohneigentum. Entsprechend fallen die Preise und Mieten je nach Wohnregion sehr unterschiedlich aus.

Der Durchschnittshaushalt lebt im Kanton Appenzell Innerrhoden am günstigsten, gefolgt von Uri und Glarus. Mit geringen Wohnkosten sowie einer attraktiven Belastung durch Steuern und weitere Abgaben präsentieren sich die drei Kantone aus finanzieller Sicht am attraktivsten. In der Rangliste folgen weitere ländlich geprägte Kantone wie Schaffhausen, Jura, Appenzell Ausserrhoden, Wallis und Thurgau. Das Mittelfeld besteht aus einer Reihe unterschiedlich positionierter Kantone mit ländlichem oder suburbanem Charakter.

Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind teilweise sehr beachtlich. So kann zum Beispiel der Preis in einem Deutschschweizer Kanton doppelt so hoch sein wie im angrenzenden Nachbarkanton. Während die Metropolitanregionen nicht viel an ihrer Attraktivität eingebüsst haben, gab es auch ein wachsendes Käuferinteresse für Objekte in ländlich-peripheren Regionen. Dort haben sich übrigens auch die teilweise hohen Leerstände reduziert. Wenn sich flexible Arbeitsmodelle wirklich durchsetzen und Arbeitnehmer einen Teil ihrer Arbeitszeit im Homeoffice oder im Corporate Office verbringen, wären längere Pendelzeiten für einige wahrscheinlich kein Ausschlussgrund mehr ihr Eigenheim inmitten einer ländlichen Idylle zu suchen.

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